
Es ist bequem, zu bewerten.
Es gibt uns das Gefühl, Ordnung zu schaffen.
Aber oft schaffen wir damit nur enge Räume.
Für andere. Für uns selbst.
Stell dir vor, du begegnest einem Menschen – vielleicht dir selbst – ganz ohne Urteil.
Kein „gut“ oder „schlecht“, kein „zu viel“ oder „nicht genug“.
Einfach nur: Da-Sein.
Klingt einfach? Ist es nicht.
Denn wir bewerten ständig.
In meiner Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie sehe ich das täglich:
Menschen, die sich selbst in dieselbe Schublade stecken.
Und sich wundern, warum sie darin keine Luft mehr kriegen.
Bewertungen geben uns Sicherheit.
Und nehmen uns gleichzeitig Freiheit.
Dabei darf Leben – einfach – sein.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Bewertungen erkennst, sie loslässt und:
Was passiert, wenn du dich traust, die Schublade offen zu lassen. Und vielleicht sogar heraus springst 😊
Was sind Bewertungen – und warum hängen wir so an ihnen?
Sind meist unbewusst.
Ein kurzer Gedanke. Ein stilles Urteil. Ein Gefühl von „richtig“ oder „falsch“.
Doch hinter jeder Bewertung steht ein Filter – und oft auch eine Grenze.
Ob wir jemanden für „zu laut“ halten,
etwas als „nicht gut genug“ einstufen
oder uns selbst für „richtig“ und den anderen für „falsch“ halten:
Wir fällen ein Urteil.
Und mit diesem Urteil schließen wir ab.
Das ist es, was eine Bewertung im Kern ist:
Ein Versuch, die Welt, uns selbst und andere in eine greifbare Kategorie zu sortieren.
Bewertungen geben uns Struktur.
Und genau das haben wir früh gelernt:
Dass wir eine klare Struktur brauchen, um durchs Leben zu kommen. Durch unseren All-Tag.
Bewertungen wirken wie Wegweiser – schnell, praktisch, vertraut.
Ein roter Faden. Orientierung. Sicherheit.
Aber manchmal zeigen sie uns nur die Richtung, in die „man“ gehen sollte.
Sie zeigen dir nicht, wo DEIN Weg ist.
Jede Definition ist auch eine Bewertung.
Und somit auch eine Begrenzung.
Eine Entscheidung gegen weitere Möglichkeiten.
Wir sagen: „Das war gut.“
👉Aber was wäre, wenn es noch besser ginge?
Wir sagen: „So macht man das.“
👉Aber was, wenn das gar nicht dein Rhythmus ist?
Bewertungen eliminieren oft unsere wichtigste Frage:
👉 Funktioniert das hier eigentlich für mich?
Also: Warum bewerten wir ständig, wenn uns genau das immer weiter weg von uns selbst führt?
Weil es uns Sicherheit gibt.
Weil es einfacher ist, eine Schublade zu benutzen, als den ganzen Schrank zu öffnen.
Wenn wir alles bewerten, sehen wir nicht mehr, was es sonst noch sein könnte.
Wenn es keine Bewertungen mehr gäbe, wer wären wir jenseits der Etiketten?
Warum Bewertungen uns begrenzen
Bewertungen sind wie Tapeten.
Irgendwann kleben sie an uns – und wir halten sie für unser Zuhause.
„Ich bin nicht gut genug.“
„Das kann ich nicht.“
„Dafür bin ich zu alt.“
Wir halten diese inneren Stimmen für die Wahrheit.
Dabei sind sie oft nur alte Meinungen, die wir zu lange nicht hinterfragt haben.
Das Problem?
Bewertungen machen eng.
Sie reduzieren unsere Möglichkeiten auf das, was wir schon kennen.
Sie verhindern Entwicklung, weil sie uns sagen, was nicht möglich ist.
Besonders tückisch:
Auch positive Bewertungen können begrenzen.
- Wenn du denkst, „Ich bin eine starke Frau“, wirst du vielleicht nicht mehr spüren, wann du auch mal schwach sein darfst. Und du wirst dann eher versuchen zu beweisen, dass du wirklich stark bist.
- Wenn du hörst, „Du bist so hilfsbereit“, fragst du dich vielleicht nicht mehr, ob du gerade über deine Grenzen gehst.
Jede Bewertung – selbst eine scheinbar schöne – schließt andere Möglichkeiten aus.
Das Leben ist nicht statisch - es ist stets in Bewegung.
Bewertungen wollen jedoch Struktur. Ordnung.
Schubladen, in die wir Dinge, Menschen und uns selbst einsortieren können.
Doch was wäre, wenn es keine Schubladen mehr gäbe?
Keine engen Kisten, keine festen Kategorien.
Sondern Raum. Offenheit. Weite.
Was wäre, wenn dein Leben kein Bedienungsanleitung ist, die du „richtig“ befolgen musst –
sondern wirklich ein Spielfeld voller Möglichkeiten?
In meiner Arbeit erlebe ich es immer wieder:
Menschen, die ihre alten Bewertungen loslassen, entdecken plötzlich neue Wege, neue Möglichkeiten – und die wunderbare Freiheit, sie selbst zu sein.
Meine Erfahrung ist:
👉 Unsere Ansicht kreiert unsere Realität.
- Wenn du glaubst: „Ich kann das nicht“, wird dein Leben dir genau das beweisen.
- Wenn du denkst: „Ich bin nicht wichtig“, wird die Welt dich oft übersehen.
Das Leben ist nicht gegen dich.
Aber es stimmt dir zu, es gibt dir recht.
Immer.
Es sagt immer: So sei es.
Deshalb ist die wichtigste Frage nicht: Was ist richtig?
Sondern:
👉 Welche Ansicht habe ich hier? Was denke ich hier?
Kleine Übung zum Wahrnehmen und Spüren:
Nimm dir einen Moment.
Denk an eine Bewertung, die du dir selbst oft gibst.
Vielleicht so etwas wie:
„Ich bin zu emotional.“
„Ich bin keine gute Mutter.“
„Nie kriege ich das hin.“
Und dann stell dir vor, du hältst diese Bewertung in deiner Hand – wie einen Zettel mit diesem Satz.
Jetzt frag dich still:
🧡 Brauche ich diesen Satz noch?
Atme.
Fühle, was passiert, wenn du ihn langsam zerknüllst.
Und dann frag dich:
🧡Was wäre noch möglich – ohne diesen Satz?
Und noch eine letzte Frage – ganz leise, nur für dich:
🧡 Was, wenn ich keine Schublade mehr brauche?
Be-schwerde: Wenn Veränderung zum Kampf wird – eine persönliche Geschichte
Ich bin mit einer Mutter aufgewachsen, die sich oft und gerne beschwert hat.
Zumindest erinnere ich mich sehr deutlich daran, dass ihr Vieles nicht gefiel.
Dass sie mit vielen Dingen unzufrieden war.
Versteh mich bitte nicht falsch:
Ich bin absolut dafür, Dinge zu verändern, wenn sie nicht funktionieren.
Jeder Mensch sollte ein Leben haben, das ihm Freude macht – und das sich leicht anfühlt.
Die entscheidende Frage ist also nicht, ob wir etwas verändern dürfen.
Sondern:
👉 Auf welche Weise verändern wir das, was uns nicht gefällt?
Die Strategie meiner Mutter war klar:
Be-schwerde.
Und dieses Wort meint nicht nur, dass sie sich lautstark äußerte.
Es sagt ganz deutlich, was eigentlich passierte:
Sie be-schwerte die Situation.
Sie machte sie schwerer.
Für sich selbst – und für alle um sie herum.
Oft bekam der Mensch, der gerade vor ihr stand, ihren ganzen Ärger ab.
Und meistens hatte dieser gar nichts mit dem Ursprung des Problems zu tun.
Für mich – damals als Kind und auch später als Heranwachsende – war das echt unangenehm.
Nicht nur, weil sie oft unhöflich wurde.
Sondern, weil ihr ganzer Körper sich dabei in Stress flutete: Adrenalin, Anspannung, Übererregung.
Auch wenn sie durch ihre Lautstärke manchmal bekam, was sie wollte.
Die gewünschte Veränderung brachte ihr selten mehr Freude oder Leichtigkeit.
Im Gegenteil: Ihr System war oft stundenlang im Alarmzustand.
Und jedes Mal, wenn sie die Geschichte dann auch noch ihren Freunden erzählte, kam der Stress nochmal vorbei – wie ein Echo im Nervensystem.
Be-schwerde erschwert das Leben. Punkt.
Sie macht Veränderung schwer, weil sie das System eng, hart und kampfbereit hält.
Was ursprünglich nach Ermächtigung aussah, wurde zu einem inneren Gefängnis aus Reaktion, Bewertung und Widerstand.
Viele sagten über sie: Wow, sie lässt sich aber nichts sagen und setzt sich durch.
In Wirklichkeit wurde ihr Leben jedoch durch all diese Härte und diesen Kampf immer verbitterter und trauriger.
Mein Fazit
Wahre Veränderung entsteht nicht durch Druck, sondern durch Bewusstsein.
Nicht durch Kampf, sondern durch die Erlaubnis, alles neu zu betrachten.
Sogar das, was wir bisher für „wahr“ gehalten haben.
Warum wir überhaupt bewerten – und was das über uns sagt
Bewertungen wirken oft, als wären sie einfach „da“.
Als gehörten sie eben dazu.
Doch wenn wir genauer hinschauen, entdecken wir:
Bewertungen sind nicht zufällig. Sie sind ein Schutzmechanismus.
Ein Versuch, uns sicher, zugehörig und richtig zu fühlen – in einer Welt, die oft unübersichtlich und verwirrend ist.
1. Weil unser Gehirn auf Sicherheit gepolt ist
Bewertungen waren einmal überlebenswichtig.
In der Steinzeit musste unser Gehirn blitzschnell unterscheiden:
„Gefährlich oder sicher?“ – „Flucht oder Fressen?“
Diese Mechanik läuft heute noch – nur dass die „Säbelzahntiger“ jetzt E-Mails, Nachrichten über WhatsApp & Co, Chefs oder Blicke von Fremden sind.
Das Prinzip ist also dasselbe geblieben:
Unser Verstand liebt Kategorien. Er will einschätzen, bewerten, sortieren.
Denn Sortierung bedeutet: Kontrolle.
Und Kontrolle fühlt sich – kurzfristig – nach Sicherheit an.
2. Weil wir dazugehören wollen
Lästern, nicken, mitmeckern – klingt banal, ist aber tief menschlich.
Viele Bewertungen entstehen nicht aus Überzeugung, sondern aus dem Wunsch:
„Ich will dazugehören.“
Ich erinnere mich gut an Momente mit Freundinnen, in denen man über andere sprach. Lästerte.
Wer nicht mitmachte, stand schnell abseits.
Man musste sich positionieren.
Und so entsteht das stille Gesetz:
„Wenn du dazugehören willst, musst du bewerten wie wir.“
Das klingt hart – doch es zeigt nur, wie sehr wir uns nach Verbindung sehnen.
Die Frage ist nur: Ist das echte Verbindung?
3. Weil wir gelernt haben, dass wir „gut“ sein müssen
Schon als Kinder wurden wir bewertet.
Mit Noten. Mit Lob. Mit Tadel.
Und wir haben unbewusst gelernt:
Ich bin okay, wenn ich brav bin.
Ich werde geliebt, wenn ich funktioniere.
Ich bin wertvoll, wenn ich leiste.
Also beginnen wir, auch uns selbst zu bewerten – ständig.
Und wer sich ständig bewertet, lebt selten im jetzigen Moment.
Sondern meist in einem inneren Bewerbungsgespräch, das nie endet.
4. Weil Bewertungen Struktur geben
Wir alle suchen nach einem roten Faden im Leben.
Etwas, das uns durch den Tag führt. Durch Krisen. Durch Entscheidungen.
Bewertungen liefern diese Struktur scheinbar gratis:
Das ist richtig, das ist falsch.
So macht man das. So lieber nicht.
So bin ich – und so bin ich nicht.
Doch jede Struktur, die auf Bewertung basiert, ist auch ein Raster.
Und Raster machen das Leben eng.
Die Frage ist also nicht, ob Struktur gut oder schlecht ist.
Sondern:
Dient mir diese Struktur – macht sie mich und mein Leben weit oder klein?
Und was wäre,
- wenn du nicht mehr bewerten müsstest, um dazuzugehören?
- wenn du sicher wärst – ganz ohne Schubladen?
- wenn dein Wert nicht mehr von „richtig oder falsch“ abhinge?
Was wäre, wenn dein Leben nicht mehr auf Bewertung, sondern auf Bewusstsein basieren dürfte?
Dann könnte etwas ganz Neues entstehen:
Raum.
Möglichkeit.
Leichtigkeit.
Vielleicht sogar: echte Verbindung.
Wie du Bewertungen erkennst – und auflösen kannst
Auf Gedanken-, Gefühls- und Körperebene.
Bewertungen wirken oft subtil – wie ein leiser Filter über dem Leben.
Doch sobald du sie erkennst, kannst du dich entscheiden:
Will ich dieser Bewertung weiter folgen – oder wähle ich etwas anderes?
1. Gedanken – die Stimmen im Kopf
Bewertungen zeigen sich oft als Gedanken wie:
- „Ich kann das nicht.“
- „So darf man nicht sein.“
- „Das macht man halt so.“
Frage dich in solchen Momenten:
- Ist das wirklich wahr – oder nur eine alte Bewertung?
- Wem gehört diese Ansicht – ist das überhaupt meine?
- Was wäre, wenn ich jetzt eine neue Wahl treffen könnte?
Gedanken sind nicht fest. Sie sind gestaltbar.
Deine Wahl kreiert deine Realität.
2. Gefühle – die emotionale Reaktion
Bewertungen erzeugen oft unangenehme Gefühle: Schuld, Scham, Angst, Wut.
Sie sind kein Fehler – sie sind eine Ablenkung von dir.
Von dem, was du bist und was dich ausmacht.
Frage dich:
- Was glaube ich hier gerade über mich oder die Situation, dass ich mich so fühle?
- Ist das meine Wahrheit – oder eine übernommene Ansicht?
- Was wäre, wenn ich diesen Moment nichts falsch machen kann?
Wenn du deine Gefühle annimmst, ohne sie zu dramatisieren, beginnt sich etwas zu verändern – ganz von selbst.
3. Körper – das energetische Echo
Der Körper spricht oft zuerst:
- Enge in der Brust
- Kloß im Hals
- Druck auf dem Herzen
- Schwere Beine
Statt zu bewerten, frag dich:
- Was steckt hier wirklich dahinter?
- Welche Bewertung hat das hier erschaffen?
- Was wäre, wenn ich sie nicht mehr brauche?
Bewertungen machen schwer.
Klarheit macht leicht.
Und dein Körper weiß das.
4. Deine neue Wahl
Wenn du erkennst, dass eine Bewertung aktiv ist, brauchst du sie nicht „loszulassen“.
Du darfst sie auflösen, indem du eine neue Sicht wählst.
Was wäre, wenn du dir heute selbst sagst:
- „Diese Ansicht hat vielleicht früher Sinn gemacht – aber jetzt sie passt nicht mehr zu mir.“
- „Ich wähle neu. Für mich. Für mein Leben. Für mehr Möglichkeiten. Für mehr Leichtigkeit.“
Zum Schluss: Du bist nicht deine Bewertung
- Was wäre, wenn all das, was du über dich gelernt hast – gar nicht deins ist?
- Was, wenn du dich jeden Tag neu wählen darfst?
- Und was, wenn du dabei nicht „besser“ werden musst – sondern nur echter? Mehr DU?
Bewertungen engen ein.
Wahl öffnet. Wahl kreiert etwas Neues.
Und dein Leben?
Leben darf einfach sein.
💫Lust auf mehr?
Zoom-Call am 22. Juli 2025 um 19.00 Uhr
🌀 Thema: „Raus aus der Bewertung – rein ins Leben“
💰 39 Euro
🧡 Für alle, die sich selbst mehr Raum, Klarheit und Leichtigkeit schenken wollen.
🎁 Bonus: Aufzeichnung inklusive
📬 Jetzt anmelden: Schreib mir einfach oder sichere dir direkt deinen Platz.
Ich freue mich auf dich.
Katharina
Kommentar schreiben