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Leben wir oder vermeiden wir Krankheit oder Tod?

Strand im Sonnenaufgang - rechts steht ein Holzwagen vom DLRG

 

Diese Tage traf ich morgens eine ältere Dame am Strand, die auch im Meer baden war. Ich hatte sie schon letztes Jahr oft gesehen. Sie ist über 80 und hat so wunderbar viel Energie und eine freudvolle Ausstrahlung. Ich freute mich sehr, sie wieder am Wasser zu sehen und sie sagte mir, sie war im Winter nicht baden, denn sie sei ja schon so alt und war heute nun erst das dritte Mal nach dem Winter wieder baden. Sie hatte es genossen, obgleich ihre Finger so kalt seien. Ich sagte, dass es auch mir manches Mal zu kalt gewesen war und auch manchmal noch ist und mein Körper oft nicht baden gehen mag, z.B. bei Ostwind.

 

Was wäre, wenn Vieles nicht wirklich immer nur mit dem Alter oder Älterwerden zu erklären, zu begründen oder zu rechtfertigen ist? Schon immer habe ich auch in meiner Praxisarbeit gerne die betagtere Generation betrachtet und so gravierende Unterschiede bemerkt. Es gibt so viele Menschen dieser Generation, die in jungen Jahren unendlich viel erlebt haben und teils auch hart arbeiten mussten. Und das bei vielen Entbehrungen. Und dennoch sind viele von ihnen so wach, so freudvoll und mit so viel Energie noch immer in ihrem Leben unterwegs. Am Alter selbst kann es also nicht wirklich liegen, dass bei ihnen offensichtlich etwas anders ist.

 

Ich frage mich, ob wir uns bezüglich des Alters, Alterns und Älterwerdens nicht unendlich viele Geschichten erzählen oder erzählen lassen und diese am Ende auch noch selbst glauben und in unserem Leben als Fundament verwenden?

 

Die Lady am Strand war über meine Aussage sehr erstaunt, dass auch mir manchen Morgen (zu) kalt ist und ich nicht baden ging oder gehe. Sie dachte, wenn man jünger ist, sei das nicht so. Interessant. An dieser Stelle bin ich immer wieder so dankbar über die Art der Kommunikation, die ich heute mit meinem Körper habe. Denn das war ja auch nicht immer so. Heute höre ich ihm zu. Wenn ihm kalt ist und er mir mit „seinen Worten“ vermittelt, heute nicht im Meer baden zu wollen, dann gehe ich auch nicht. Okay, ehrlicherweise habe ich es das ein oder andere Mal trotzdem getan. Das Resultat war jedes Mal, dass es Stunden dauerte, bis mir wieder warm war. Interessante Erfahrungen, die mir stets helfen, dieses Reisemobil noch besser kennenzulernen und darauf zu hören.

 

All diese Erfahrungen und vor allem mein Bewusstsein mit und für meinen Körper erforderten meistens jede Menge Mut. Das Eisbaden zum Beispiel. Viele sagten mir: „Mach das nicht, du erkältest dich bestimmt.“ Oder sie wünschten mir Glück und hofften, dass ich nicht krank werde. Wenn du meinen Jahresrückblick 2024 gelesen hast, hast du vielleicht bemerkt, dass ich in den letzten Jahren immer mehr zum Komfortzonen-Sprenger wurde. Und jedes einzelne Mal, wenn ich meine Komfortzone sprengte und erweiterte, brauchte ich jede Menge Mut. Hatte ich manchmal Angst, dass es schief gehen könnte? Na klar. Sehr oft sogar. Jedoch lasse ich mich von Angst nicht mehr davon abhalten, einen Schritt weiter zu gehen. Ist das nicht leichtsinnig? Nein. In meinem Fall jedenfalls nicht, denn ich betrachte meine jeweilige Situation sehr genau. Bin sehr präsent und wach damit. Und ich stelle Fragen nach Möglichkeiten, anstatt zu glauben, was andere sagen und was alles Schlimmes passieren könnte. Und manches Mal mache ich es dann eben auch nicht wie beschrieben.

 

Die Freundin der älteren Lady riet ihr letztes Jahr im Herbst davon ab, in ihrem Alter noch ins kalte Wasser zu gehen, vor allem nicht alleine. Was, wenn da etwas passiert? Interessant. Ich bin mir sicher, dass sie ihr dies im Sommer nicht geraten hat. Heißt das also, im Sommer kann im Wasser nichts passieren?

 

Auf wie viel Leben verzichten wir, um Krankheit oder den Tod zu vermeiden?

 

Wie oft habe ich in meinem Leben etwas nicht ausprobiert, weil ich Geschichten hörte, was alles schief gehen könnte? Ich meine damit nicht, dass wir waghalsig sein sollten. Ich möchte jedoch immer danach schauen können, was möglich ist und nicht schon von vornherein alles ausschließen, wegen all der Geschichten. Viele der Geschichten, die die Menschen (sich) erzählen, sind gute Gründe oder gar Ausreden, etwas nicht zu machen und so zu erklären, dass sie aufgrund von Sicherheit lieber darauf verzichten. Weil es einfach besser ist. Sicher ist sicher. Aber ist es das wirklich?

 

Unser Leben endet in jedem Fall mit dem Tod. Und wie gut, dass keiner von uns wirklich weiß, wann der eigene an die Tür klopfen wird. Was wäre also, wenn ich mir und meinem Körper jeden Tag die Frage stelle, wie viel Freude ich heute noch hinzufügen kann? Aus der Hirnforschung ist außerdem lange bekannt, dass etwas Neues auszuprobieren eine Neuvernetzung im Gehirn fördert, die sogenannte Neuroplastizität wird hier enorm angekurbelt. Und das erklärt auch aus meiner Sicht den Unterschied unter den betagteren Menschen. Diejenigen, die noch so lebendig und aktiv sind, haben sich nämlich eines bewahrt: Ihre Neugierde. Neugierde ist eine wahre Superkraft. Ich glaube, darüber schreibe ich mal einen eigenen Blogartikel :-)

 

Wann hast du das letzte Mal etwas Neues ausprobiert? Deine Komfortzone verlassen? Wie ging es dir da? Warst du aufgeregt? Hibbelig und kribbelig? Bei dieser Aufregung setzt unser Körper eine chemische Kaskade in Gang. Dopamin, das sogenannte Glückshormon, wird ausgeschüttet und verstärkt das Gefühl von Motivation. Gleichzeitig aktiviert das ausgeschüttete Adrenalin unser Nervensystem, steigert die Herzfrequenz und sorgt für das typische Kribbeln. Auch Endorphine können freigesetzt werden, die zusätzlich für Euphorie und Wohlbefinden sorgen. WOW! Warum verzichten wir also so oft auf diesen wunderbaren biochemischen Cocktail? Denn dieses Gemisch erweckt unseren gesamten Körper zum Leben. Und dafür ist er da. Ein Auto stellen wir ja auch nicht lieber die meiste Zeit in die Garage, aus Angst, er könne kaputt gehen oder beschädigt werden. Wer rastet, der rostet.

 

Was weckt die Neugierde in dir?

 

Was wolltest du immer schon mal machen? Was schenkt dir in deinem Leben jede Menge Begeisterung? Alles das küsst dich und deinen Körper wach, knippst dich an, turnt dich an. Das ist die orgasmische Energie des Lebens. Schau raus und beobachte den Frühling – orgasmische Energie in Aktion. All das lädt uns dazu ein, neue Erfahrungen zu machen.

 

Eines wurde von Menschen schon vielfach berichtet: Die wenigsten haben am Ende ihres Lebens bereut, etwas getan zu haben, was nicht funktioniert hat. Die meisten haben bereut, was sie immer tun wollten, jedoch nie getan haben.

 

Was kannst du also heute noch tun, welches deine Komfortzone erweitert und dir und deinem Körper so unendlich viel Freude schenkt? Achte also auf das Kribbeln :-)

 

Freude ist eine Wahl und ein Vitalitäts-Booster.

 

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Freude ein wahrer Vitalitäts-Booster ist. Vermutlich der beste und stärkste, den wir haben. Und die gute Nachricht ist: Freude ist eine Wahl. Sie ist kostenlos und sofort und immer verfügbar.

 

Lass mich wissen, wie genau du JETZT deinen Freude-Booster aufdrehst und teile es gerne mit mir in den Kommentaren.

 

Ich werde mich jetzt mal wieder auf mein Rad schwingen… dieser Punkt auf meiner aktuellen To-Want-Liste hat noch Luft nach oben :-) Alleine schon bei dem Gedanken kribbelt mein Körper :-) 

 

Willst du deinen Freude-Booster aktivieren?

 

Du weißt aber absolut nicht wie,

weil du denkst, du musst erst im Außen aufräumen?

 

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